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WIEDERGEBURT .
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LEBEN:

Das Ende meiner Computerspielsucht. Meine Freundin und ich haben eine Affäre.

Im März ließen die unerträglichen Schmerzen endlich nach. Sodbrennen, Blähungen und Völlegefühl begleiteten mich aber noch bis Ende März. Die Hausärztin meiner Mutter beauftragte mich, ein Ernährungsprotokoll zu führen, um herauszufinden, ob meine Bauchbeschwerden mit meiner Ernährung zusammenhängen könnten. So begann ich vom 12. März bis zum 28. März meine Ernährung zu dokumentieren.

Zum Frühstück zwischen neun und elf Uhr aß ich meistens Toasts mit vegetarischen Aufstrichen wie Paprikaaufstrich, Mandelcreme, Schokoaufstrich oder Marmelade. Dazu gab es eine Tasse Kaffee oder etwas gegen Bauchbeschwerden, einen Fenchel-Anis-Tee. Zum Mittagessen nahm ich ein vegetarisches Gericht in der Mensa und gönnte mir nur gelegentlich einen Becher Pepsi dazu. Nach dem Essen gab es in der Cafeteria oft einen Kuchen als Nachtisch, begleitet von einem Becher Kaffee. Abends gab es meistens Toast mit Aufstrichen oder die Reste vom Mittagessen, das meine Mutter gekocht hatte. Die Beschwerden wie Völlegefühl, Blähungen, breiiger Stuhlgang und Sodbrennen traten eher am Nachmittag und Abend auf. Schmerzen traten nur an einigen Tagen nach dem Mittagessen auf, wie zum Beispiel nach dem Nudelauflauf und Bratkartoffeln.

In den letzten drei Tagen vor der Abgabe des Ernährungsprotokolls an meine Ärztin verschwand plötzlich das Sodbrennen, und das Völlegefühl trat nicht mehr bei jeder Mahlzeit auf. Dies teilte ich der Ärztin mit, und sie konnte nichts Kritisches an meiner Ernährung finden.

Eine Woche vor der Abgabe des Ernährungsprotokolls hatte ich eine Besprechung mit Prof. Jeckelmann bezüglich meiner Masterarbeit in seiner Arbeitsgruppe. Er schlug mir das Thema »Charge density waves in alternating spinless fermion ladders« vor. Dabei ging es darum, eindimensionale und zweidimensionale Ketten zu modellieren, die mit quantenmechanisch wechselwirkenden Teilchen ohne Spin gefüllt sind. Je nach Stärke der Wechselwirkung der Teilchen trat ein Phasenübergang auf, der numerisch ermittelt werden sollte. Dies machte ich mit der Programmiersprache »Python«. Es war eine komplexe Aufgabe, da der Phasenübergang nicht einfach numerisch zu bestimmen war. Trotzdem entschied ich mich für dieses Thema.


Ende März 2022. Als ich durch meinen LinkedIn-Feed scrollte, stieß ich auf den Abschnitt, in dem mir Profile von anderen Personen vorgeschlagen wurden. Nach einem kurzen Blick sah ich eine Gruppe von in Anzügen gekleideten Männern mittleren Alters, von denen ich niemanden kannte. Während ich weiterblätterte, fiel mir eine hübsche rothaarige Person auf. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich sie sofort: Es war Mara. Vor einigen Jahren hatte sie mich in der Universität zu meiner Erfahrung mit dem Schreiben auf dem Tablet interviewt – zu einer Zeit vor der Corona-Pandemie, als das Schreiben auf dem Tablet in der Uni noch nicht so verbreitet war wie heute. Schon beim Interview dachte ich, wie schön ihre zum Dutt geflochtenen roten Haare waren. Ich fantasierte sogar damals eine Weile lang davon, wie wir Sex hatten. Ich war in diesem Moment irgendwie überrascht, dass sie mir hier vorgeschlagen wurde.

Ich bewegte den Mauszeiger über den Button »Kontakt hinzufügen«. Ich zögerte. Warum sollte ich das tun? Würde sie meine Anfrage überhaupt akzeptieren? Nachdem ich meine Bedenken beiseitegeschoben hatte, spürte ich ein Kribbeln im Bauch, als ich die Kontaktanfrage abschickte. In der Vergangenheit hatte es immer eine seltsame Fügung gegeben: Jedes Mal, wenn ich intensiv über eine Person über mehrere Tage fantasierte, begegnete ich dieser Person ein zweites Mal mit Zeitverzögerung von einigen Wochen oder Monaten. Und nun, hier war ich wieder in einer ähnlichen Situation.

Ich telefonierte heute Abend mit Jule, und sie erzählte mir, dass sie versucht, Zeit mit ihren neuen Kollegen zu verbringen, um nicht alleine zu sein. Ihre Airbnb-Unterkunft bei einer Frau mit einem fünfjährigen Kind erwies sich als kleines und recht ungemütliches Zimmer. In der Unterkunft herrschte ständiges Geschrei und Streit zwischen der Mutter und dem Kind - und das auch noch mit einem britischen Dialekt. Es ist verständlich, dass Jule nach der Arbeit immer motiviert war, etwas in London zu unternehmen, wie beispielsweise den Besuch von Theatern und Museen.

Nach zwei Tagen, als ich mich erneut bei LinkedIn einloggte, fielen mir die roten Symbole oben in der Ecke auf. Hauptsächlich handelte es sich um eine Vielzahl von Jobvorschlägen, aber mitten in diesem Sammelsurium befand sich die Benachrichtigung, dass Mara meine Kontaktanfrage angenommen hatte. Ein kleines Glücksgefühl durchströmte meinen Körper. Als ich auf das Nachrichtensymbol klickte, bemerkte ich, dass Mara mir eine ausführliche Nachricht geschrieben hatte. Bevor ich damit begann, sie zu lesen, dachte ich, dass sie mich vielleicht fragen würde, ob wir uns kennen. Ich vermutete, dass sie mich möglicherweise schon vergessen hatte. Doch als ich anfing, die Nachricht zu lesen, spürte ich einen regelrechten Dopaminschub. Sie erinnerte sich noch an mich und war fasziniert von meiner Profilbeschreibung auf LinkedIn, in der ich von meinem Projekt universaldenker.org schwärmte und Werbung für mein bald erscheinendes Biografiebuch machte.

»Schickst du mir das Manuskript, sobald du fertig bist?«, fragte sie mich neugierig am Ende der Nachricht.

Ich antwortete ebenfalls ausführlich auf ihre Nachricht und bejahte ihre Frage. Von da an begannen wir regelmäßig über LinkedIn zu schreiben, bis sie kurz vor ihrem Urlaub an der Nordsee mir ihre Handynummer gab. Von diesem Zeitpunkt an tauschten wir über WhatsApp regelmäßig Sprachnachrichten aus, in denen wir uns über unsere alltäglichen Erlebnisse, Hobbys, Ziele und Träume austauschten.

Ich telefonierte mehrmals in der Woche mit Jule, und mittlerweile hat sie sich gut in ihrer Arbeitsgruppe eingelebt und unternimmt regelmäßig etwas mit ihren Kollegen. Sie verabredete sich sogar mit einem indischen Arbeitskollegen, der früher seine Doktorarbeit in Hannover geschrieben hatte und in London zu Besuch war. Zusätzlich arbeitete sie eng mit einem chinesischen Masterstudenten namens Shinshu zusammen. Shinshu zeigte Interesse an Jule, doch sie erklärte ihm, dass sie bereits in einer Beziehung war, woraufhin er sein Interesse zurückzog.

Ich erzählte Jule auch von Mara und davon, dass wir uns gut verstanden und uns in einem Katzencafé getroffen hatten. Sie war begeistert, dass ich endlich auch etwas mit anderen unternahm und nicht mehr alles allein machte.


Das Jahr 2022 war das Ende meiner Computerspielsucht. Unbewusst und nach und nach habe ich immer weniger Computerspiele gespielt, vor allem seit ich Mara kennengelernt habe. Es war viel schöner, mit Mara zu schreiben und Zeit zu verbringen, als mich in die Welt der Computerspiele zu flüchten.


April 2022. Mit jedem weiteren Telefonat zwischen Jule und mir spürte ich, wie sehr sie die Zeit mit Shinshu genoss. Sie war verliebt. Eines Tages erzählte sie mir, wie sie schlaflos in ihrem Bett lag und ihre Gedanken sich nur um Shinshu drehten. Sie konnte sich nicht einmal auf ihre Arbeit konzentrieren, wenn er vor ihr an einem optischen Tisch herumtüfelte. Noch schlimmer war, dass sie diese Gefühle mir gegenüber nicht länger geheimhalten konnte. Ich war sehr überrascht, als ich das zum ersten Mal hörte, und ich bedankte mich bei Jule dafür, dass sie mir ihre Gefühle anvertraute. In diesem Moment spürte sie eine große Erleichterung, dass sie es mir erzählen konnte, ohne dass ich ihr Vorwürfe machte oder die Beziehung direkt beendete.

»In solchen Momenten merke ich, wie wichtig du für mich bist, Sascha«, sagte sie mit verheulter Stimme. Unser Gespräch zog sich bis spät in die Nacht hinein.

»Lass uns versuchen zu schlafen, Jule. Ich bin mir sicher, dass wir eine Lösung finden werden«, waren meine vorletzten Worte.

»Ich liebe dich, Saschi«.

»Ich dich auch, mein Schatz.«


Learning aus dieser Zeit: Mit meinem Partner über Gefühle zu sprechen ist die beste Möglichkeit, sich mit ihm emotional zu verbinden.

April 2022. Während wir am Ende unseres Stadtausflugs nach Osnabrück auf einer Bank am Fluss saßen, erzählte ich Mara von Jules Verliebtheit. Sie war erstaunt über unsere offene Kommunikation in der Beziehung und den starken Zusammenhalt, den wir hatten. Im Laufe der Zeit hatten Jule und ich gelernt, offen über unsere Gefühle zu sprechen, und diese Fähigkeit war eine der Grundlagen, die unsere Beziehung auch in schwierigen Zeiten stabil hielt.

Doch unsere Beziehung befand sich in einem großen Tief, noch bevor Jule nach England reiste. Obwohl wir regelmäßig über unsere Gefühle sprachen, konnten wir das Tief nur vorübergehend überwinden, um dann einige Wochen oder Monate später erneut hineinzufallen. Wir besprachen zwar unsere Probleme, aber wir lösten sie nicht wirklich.

Dann trat ein viel größeres Problem auf, mit dem wir noch nie zuvor konfrontiert waren: Ein anderer Mann war in unsere Beziehung eingetreten, in den sich Jule verliebt hatte. Am 3. Mai erreichte dieses Problem seinen Höhepunkt: Jule fragte mich über WhatsApp, ob sie mit Shinshu im selben Bett schlafen dürfte. Sie planten einen dreitägigen Ausflug nach Wales. Sie konnte nicht ausschließen, dass dort mehr passieren würde als nur gemeinsames Übernachten im Bett.

Ich gestattete es ihr. Es war keine leichte Entscheidung, aber ich wollte ihr diese Erfahrung ermöglichen, da sie im Gegensatz zu mir noch nie mit einem anderen Menschen intime Erfahrungen gemacht hatte. Jule war unendlich dankbar und versicherte mir, dass wir nach ihrer Rückkehr nach Deutschland endlich zusammenziehen würden. Ich wäre nicht so offen dafür gewesen, wenn ich nicht die Möglichkeit gehabt hätte, diese Chance ebenfalls zu nutzen. Daraufhin fragte ich sie, ob es für sie in Ordnung wäre, wenn ich theoretisch eine intime Beziehung mit Mara eingehen würde.

»Sascha, ich kann dir doch nicht das verbieten, was du mir erlaubst. Natürlich darfst du das«, antwortete sie mir gelassen. Ihre Antwort überraschte mich nicht, denn Jule war nie eifersüchtig, wenn ich andere Frauen erwähnte oder über meine vorherigen weiblichen Kontakte sprach.

Die Insulinpumpe

Mai 2022. Am nächsten Samstag machte ich mich auf den Weg zu Mara. Allerdings stieg ich versehentlich in den falschen Zug ein und konnte nicht mehr aussteigen. Die Panik überkam mich, als ich befürchtete, dass ich am Abstellgleis landen würde. Zum Glück kam der Schaffner und öffnete mir die Tür mit einem Schlüssel.

Heute fuhr der Zug zu Mara nicht von Gleis zwölf, sondern von Gleis dreizehn ab. Auf meiner Zugfahrt hielt ein rhetorisch begabter, gut schauspielender Mann eine Rede, in der er deutlich machen wollte, dass er dringend Geld benötigte. Alle hörten nur zu, was er zu sagen hatte. Ich machte den ersten Schritt und drückte ihm einen Zehn-Euro-Schein in die Hand. Ein Haufen anderer Passagiere sahen mein Beispiel und spendeten direkt nach mir. Ich war so schon gut gelaunt, dass ich heute Mara mit allen möglichen Freiheiten wiedersehe und die Tatsache, dass die Passagiere meine Wohltat nachahmten, machte mich noch glücklicher. Es machte mich auch ein bisschen stolz, dass meine kleine Wohltat eine Kettenreaktion auslöste und andere Menschen dazu inspirierte, Gutes zu tun.

Als ich schließlich in Lüneburg ankam, wartete Mara bereits am Bahnhof auf mich. Ich war unsicher, in welche Richtung ich gehen sollte, nachdem ich das Gleis verlassen hatte. Sollte ich nach links oder nach rechts gehen? Ein kurzer Blick in den WhatsApp-Chat von Mara und mir, verriet mir, ich solle nach links gehen. Mara warete auf mich an der Treppe. Dies erinnerte mich an eine Geschichte, die ich Mara bereits im Park in Osnabrück erzählt hatte, in der Jana immer an der Treppe auf mich wartete.

Wir gingen dann kurz zu Maras Wohnung, um die Zutaten abzulegen, die ich für unser gemeinsames Kochprojekt mitgebracht hatte. Heute wollten wir Hirse mit gebratenem Gemüse nach einem Rezept von Ben zubereiten, der auf YouTube kochte.

»Wie findest du mein neues schwarzes Latzkleid?«, fragte sie mich, angelehnt an der Tür, als wir in der Wohnung ankamen.

»Du siehst toll aus in dem Kleid.«

»Ich habe es gestern auf dem Flohmarkt gekauft.«

Zu dem schwarzen Kleid, das bis zur Hälfte ihrer Oberschenkel reichte, trug sie eine gestreifte Bluse, eine dunkle Strumpfhose und schwarze Stiefel. Es war ihr wichtig, Kleidung gebraucht zu kaufen, denn so, wie sie immer sich selbst bezeichnete, war sie eine Öko-Tante. Nachdem auch mir Nachhaltigkeit wichtig wurde, hatte sich mein Geschmack, was Frauen angeht, etwas verändert: Öko-Tanten waren genau mein Typ. Insbesondere so eine sexy Öko-Tante, die gerade mit ihrem Kleid verführerisch posierte.

»Lass uns noch Badmintonschläger aus dem Keller holen«, sagte Mara, während ich das Gemüse aus dem Rucksack auspackte und in ihre kleine Küche brachte.

Anschließend gingen wir in den Park. Wir suchten uns ein schattiges Plätzchen unter einem Baum und spielten dann eine Weile Badminton. Leider löste sich dabei der Bommel vom Federball, und wir beendeten das Spiel. Nach etwa zehn Minuten war ich leicht verschwitzt.

»Na, bist du schon außer Atem?«, rief Mara mir zu und wedelte mit dem Badmintonschläger herum. »Nein, es ist nur sehr heiß. Wie wäre es stattdessen mit einer Runde Karten spielen?«, rief ich leicht keuchend zurück.

Mara erklärte mir geduldig noch einmal die Regeln von Rommé. Das letzte Mal hatte ich Rommé in Dänemark mit Jule und ihren Eltern gespielt, während wir einen teuren albanischen Cognac genossen, der ein Geschenk von Gogi für Jules Eltern war.

Nach der ersten Runde setzte der Regen ein. Da wir unter einem Baum saßen, störte uns der Regen jedoch nicht weiter. Mara nahm im Schneidersitz Platz, fand es jedoch etwas unangenehm, dass ich unter ihren Rock sehen konnte. Sie legte eine Stofftüte zwischen ihre Beine, um dies zu verhindern. Während wir die dritte Runde Rommé spielten, wurde der Regen so stark, dass wir beschlossen, zu Mara nach Hause zu gehen.

Angekommen, bereitete Mara einen Filterkaffee zu, und wir setzten uns ins Wohnzimmer, wo wir vegane Schokolade mit Haselnüssen genossen, die ich mitgebracht hatte. Mara trank schnell ihren Kaffee aus und spielte mir einige Songs vor, die sie kürzlich auf Spotify entdeckt hatte, während ich langsam meinen Kaffee schlürfte. Ein Song, der »Sisters of the Light« hieß, beeindruckte mich besonders, da er eine faszinierende Mischung aus orientalischen und Gothic-Elementen hatte.

Nach einem musikalischen Kaffeekränzchen kochten wir gemeinsam. Während Mara sich um die Hirse kümmerte, schnitt ich das Gemüse mühevoll mit einem stumpfen Messer. Mara gab mir noch eine Möhre aus dem Kühlschrank, die noch aufgebraucht werden musste.

»Die habe ich beim Containern ergattert. Ich kann es einfach nicht ertragen, wenn gutes Essen im Müll landet«, sagte sie zu mir, während sie die Hirse umrührte und ich die Pfanne erhitzte.

»Das finde ich wirklich lobenswert!«, antwortete ich und betrachtete skeptisch die etwas komisch gekrümmte Möhre. Sie sah immer noch sehr frisch aus.

»Wenn ich mal im Supermarkt einkaufe, nehme ich immer das am hässlichsten aussehende Gemüse. Ich weiß, dass es sonst wie diese Möhre im Müllcontainer landen wird«, erzählte sie weiter.

»Kein Wunder! Die meisten Menschen wollen nur das schönste und frischeste Gemüse kaufen«, stimmte ich zu. Als das Essen endlich auf dem Tisch stand, holte ich noch eine kleine Flasche Weißwein aus meiner Tasche, den wir zum Essen genossen. Mara bot mir auch einen Anis-Kräuterschnaps zum Probieren an, der nach Lakritz schmeckte. Ich mochte zwar kein Lakritz, aber der Schnaps war gut. Seitdem ist Sambuca zu meinem Lieblings-Schnaps geworden.

Leider war das Essen nicht optimal gewürzt, das Gemüse schmeckte etwas fade. Wahrscheinlich hatte ich nicht genug Aufmerksamkeit daraufgelegt, da ich während des Scharfbratens mit Mara gequatscht hatte. Wir bewerteten unser Essen mit 3.5 von 5 Sternen.

Mit unseren vollen Bäuchen ließen wir uns auf das Sofa fallen. Mara klappte ihr Laptop auf und suchte nach einem guten Film bei Netflix. Sie fand die Beschreibung vom Thriller The Nightingale interessant, weshalb wir ohne groß zu überlegen, direkt den Film starteten. Die grelle Sonne schien durch die Fenster und blendete den Bildschirm des Laptops. Mara stand kurz auf, senkte die Jalousien herunter und legte sich wieder mit angewinkelten Beinen auf das Sofa hin, während ich mich auf dem freien Platz am Ende des Sofas niederließ, nahe bei ihren Füßen. Da das Sofa klein war, konnten wir es nicht vermeiden, uns in unseren Sitz- und Liegepositionen zu berühren. Meine angewinkelten Füße kamen leicht mit ihren Zehen in Kontakt. Während des Films wechselten wir immer wieder unsere Positionen und berührten uns dabei mal mehr und mal weniger. Die Sexszenen im Film erzeugten eine anziehende Spannung zwischen Mara und mir. Im Laufe des Films wurde diese Spannung immer stärker und ab einem Punkt wurde sie so stark, dass ich einfach meine Hand auf ihre Wade legte, während ihre Beine angewinkelt auf dem Sofa lagen. Ich warf einen kurzen Blick auf sie, um sicherzugehen, dass es sie nicht störte. Mara lächelte mich süß an, als ich in ihre Richtung schaute und ihr durchscheinendes Höschen durch die Strumpfhose erkennen konnte. Kurz vor dem Ende des Films begann meine Hand sanft von ihrer Wade bis zu ihrem Oberschenkel zu streicheln.

»Mmm ich mag es, wenn du mich so streichelst«, sagte Mara mit geschlossenen Augen und einem Lächeln im Gesicht.

Ich traute mich immer mehr, denn es wurde mir klar, dass Mara der Intimität mit mir keineswegs abgeneigt war. Ich erkundete immer mehr Körperstellen mit meinen streichelnden Händen, während Mara mit geschlossenen Augen genoss und ihr leichtes Grinsen verriet, wie sehr sie es mochte. Meine Hände drangen bereits unter ihr Kleid bis zu ihrem Po und zu den Innenseiten ihrer Oberschenkel vor.

»Lass uns ins Bett gehen«, flüsterte Mara mir zu und zog mich an der Hand zu ihrem Doppelbett. Dort setzte ich meine Streicheleinheiten fort, diesmal an allen Stellen ihres Körpers - von den Ohren bis zu den Zehenspitzen. Zusätzlich dazu gaben meine Küsse ihr zusätzliches Vergnügen: am Hals, an den Händen, an den Oberschenkeln, am Po und an den Waden.

»Du riechst so gut«, flüsterte ich, während ich ihren süßen Körpergeruch mit meiner Nase aufnahm. Mara lag mit geschlossenen Augen da und genoss die Küsse. Ein Grinsen zierte ihr Gesicht.

Ich zog ihr das Latzkleid aus und streichelte auch ihren Oberkörper durch ihre Bluse. Nachdem ich auch ihre Bluse ausgezogen hatte und ein paar Küsse auf ihren nackten Bauch gegeben hatte, wollte ich auch ihren BH ausziehen, aber sie stoppte mich.

»Nein, besser nicht. Ich finde sie zu klein.«

Also widmete ich mich den noch nicht ausgezogenen Kleidungsstücken: Ihrer Strumpfhose und dann ihrem roten Höschen. Anschließend zog ich mein Hemd aus und legte mich mit meinem nackten Oberkörper auf ihren fast nackten Oberkörper und spürte ihre Wärme.

»Du bist so wunderschön«, flüsterte ich, von Hormonen erfüllt, während ich in ihre glänzenden blauen Augen schaute und sanft ihre Wange mit meinen Fingern streichelte. Ich küsste sie auf die eine, dann auf die andere Wange. Dann auf die Stirn und anschließend ihre weiche Oberlippe.

»Kann ich heute bei dir übernachten?«, flüsterte ich leise ihr zu.

»Ja, du kannst bleiben. Aber wir müssen morgen um zehn Uhr das Haus verlassen«

Sie hatte ein Bumble-Date, mit dem sie sich bereits zum dritten Mal trifft und wandern geht.

Ich rückte nach unten in Richtung ihrer nackten Vagina, küsste und streichelte sie an den Oberschenkeln. Dann küsste ich ganz sanft ihre Schamplippen. Sie stöhnte und hob ihren Unterkörper nach oben. Offensichtlich genoss sie den letzten Kuss. Also küsste ich erneut - diesmal länger und viel intensiver. Sie fasste mich fest am Hinterkopf an und drückte gegen ihre Muschi. Nun setzte ich meine Zunge und Spucke mit ein. Dabei stöhnte ich ebenfalls und schmatzte leidenschaftlich. Es bereitete mir Vergnügen, sie zu verwöhnen. Sie war in vollkommener Ekstase.

»Mmm, du schmeckst so gut«, sagte ich zu ihr und leckte weiter.

Dann verwöhnte ich sie mit einem Saugspielchen. Sie stöhnte noch intensiver und hob ihren Körper noch weiter nach oben.

»Oh Gott, warte! Bitte. Setz dich an die Wand.«

Ohne zu zögern lehnte ich mich mit dem Rücken an die Wand und streckte meine Beine aus, während Mara vom Bett aus auf allen Vieren und mit dem Po zu mir gedreht ein Kondom aus der Nachttischschublade holte. Mein Penis war schlaff, da ich mich voll und ganz auf das Verwöhnen von Mara konzentriert hatte. Sanft streichelte Mara mit ihren Fingern meinen Penis, bis er nach einigen Sekunden wieder steinhart wurde. Dann zog ich das Kondom über. Mara nahm Platz auf meinem Schoß und führte den Penis in ihre Vagina ein. Sie fühlte sich nicht so eng an, wie ich ursprünglich vermutet hatte. Ich hob meinen Kopf leicht an, um in Maras Augen zu schauen. Ihr wunderschöner blauäugiger Blick, ihre Sommersprossen und ihre zerzausten roten Haare verzauberten mich. Ich könnte sie stundenlang betrachten. Es war lange her, dass ich einen derart verführerischen und liebevollen Blick von einem Menschen erhalten hatte.

Mara bewegte leicht ihren Po, mal seitlich, mal nach oben und unten, um sicherzustellen, dass mein Penis nicht erschlaffte. Sie legte ihre Hände hinter ihren Rücken und plötzlich fiel ihr BH zwischen uns. Mein Blick wanderete in Richtung ihrer Brüste, während ich den BH beiseitelegte.

»Sie sehen wunderschön aus«, gab ich ihr aufrichtig mein Kompliment in Bezug auf ihre Brüste und küsste den Bereich unterhalb ihrer Brust, dann neben ihrer Brustwarze.

Ich umarmte sie fest mit beiden Armen und unterstützte ihre Bewegungen mit meinem Becken. Unsere Geschwindigkeit steigerte sich immer weiter. Die Hitze nahm zu, trotz heruntergelassener Jalousien und des Ventilators, der hinter uns blies. Unsere Körper waren von Schweiß bedeckt. Sie ritt mich wie eine stolze Eroberin auf ihrem Ross und rieb dabei ihre Klitoris gegen meinen Unterbauch. Ich griff mit meinen großen Händen fest nach ihren Pobacken und saugte sanft an ihren Nippeln, während sie unermüdlich weiterritt. Nach etwa zehn oder zwanzig Minuten erlebte sie einen Höhepunkt. Ich hingegen konnte es nicht erreichen, da dies nicht meine bevorzugte Sexposition war und die Situation so ungewohnt für mich war.

Nachdem Mara gekommen war, fiel sie erschöpft auf das Bett, halb auf ihren Bauch und halb auf die Seite. Sie lag nun fast in der richtigen Position für meine Lieblingsstellung. Ich half ihr, indem ich sie komplett auf den Bauch drehte. Dann stützte ich mich mit beiden Armen am Bett ab und drang von hinten in ihre Vagina ein. In dieser Position fühlte sie sich viel enger an. Ich fickte sie minutenlang weiter und war trotzdem noch weit entfernt vom Höhepunkt. Meine Gedanken ließen mich in diesem Moment nicht los. Das, was gerade geschah, schien so surreal zu sein.

Plötzlich begann Maras Insulinpumpe zu piepen. Wir mussten den Sex unterbrechen. Mara hatte mit neunzehn Jahren Typ-1-Diabetes entwickelt und trug deswegen eine Insulinpumpe. Ein unbekannter Fehler wurde angezeigt, der bei ihr noch nie vorkam.

»Du hast wohl die Pumpe und mich um den Verstand gebracht«, sagte sie scherzhaft und streckte sich in Richtung des Nachtschranks aus. Die Insulinpumpe piepte weiter und funktionierte nicht. Nach einigen Minuten des Kramens im Nachtschrank wurde Mara etwas hektischer und griff nach ihrem Handy. Sie versuchte den Notfalldienst anzurufen, aber niemand nahm ab. Das hektische Verhalten von Mara und das anhaltende Piepen der Pumpe machten mich etwas nervös.

»Lass mich mal versuchen«, sagte ich zu Mara und rief den Notfalldienst von meinem Handy aus an.

»Ähm, Mara? Du musst die Eins drücken«, führte ich fort, nachdem ich die Stimme am anderen Ende der Leitung hörte.

Jemand nahm ab und ich reichte Mara mein Handy. Sie las den Fehlercode vor und begann, im Schrank etwas zu suchen, während sie das Handy zwischen Schulter und Ohr festhielt und mit dem Notfalldienstmitarbeiter sprach. PIEP PIEP PIEP PIEP. Schließlich holte sie Batterien aus dem Schrank und tauschte sie in der Insulinpumpe aus. Das Piepen hörte endlich auf.

»Okay, jetzt funktioniert sie wieder. Vielen Dank für Ihre schnelle Hilfe. Tschüss«, verabschiedete sie sich und gab mir mein Handy zurück.

»Die Batterien waren wohl leer«, sagte sie erleichtert zu mir. Dann setzte sie sich auf das Sofa und füllte die Pumpe mit Insulin nach. Ich setzte mich direkt daneben auf den Boden. Als jemand, der zuvor noch nie gesehen hatte, wie eine Insulinpumpe gefüllt wird, beobachtete ich neugierig, was Mara tat, und küsste dabei ihre Beine.

»Sascha, du bist so ein empathischer Mensch.«

»Wie kommst du darauf?«

»Das kann ich dir nicht erklären. Ich spüre es einfach gerade«, antwortete sie und warf mir einen schnellen Blick mit einem supersüßen Lächeln zu.

»So, jetzt sollten wir keine Probleme mehr mit der Pumpe haben. Lass uns fertig machen fürs Bett«, sagte Mara, gab mir einen Kuss auf den Mund und ging ins Badezimmer.

Ein glückliches Gefühl durchströmte meinen ganzen Körper und ein breites Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus. Ich legte mich kurz auf das Bett, stützte mich auf meinen Arm und starrte die Decke an, während mein Grinsen einfach nicht verschwand. Ich hatte mich schon lange nicht mehr so glücklich gefühlt.

Kurz darauf kam Mara zurück und reichte mir eine Zahnbürste.

»Du solltest dich auch mal abduschen«, sagte sie zu mir, während ich einen Kussmund formte. Sie beugte sich zu mir hinunter und wir küssten uns mehrmals auf die Lippen.

Ich holte noch eine saubere Unterhose und ein T-Shirt aus meiner Tasche im Flur und ging ins Bad. Als ich unter der Dusche stand und das kalte Wasser meinen verschwitzten Körper hinabströmte, fühlte es sich an, als ob es die Sehnsucht nach aufrichtiger Liebe, die sich über die letzten zwei Jahre bei mir aufgestaut hatte, wegspülte. Mara gab mir das, wonach ich mich immer gesehnt hatte: Einen tiefen, liebevollen Blick in meine Augen, der direkt in meine Seele zu dringen schien. Kein Blick in die Unendlichkeit, der durch mich hindurchging, so wie ich es in letzter Zeit von Jule gewohnt war.

Als ich nach dem Bad ins Zimmer zurückkehrte, war das Licht aus und die Jalousien waren hochgezogen. Das Mondlicht drang durch die Fenster und beleuchtete Mara, die dort in einem T-Shirt und neuen Höschen lag. Ich ging langsam auf sie zu, so nah, dass ich ihren Atem auf meinen Lippen spüren konnte. Ihre Augen funkelten im Mondlicht. Es schien mir unwirklich, dass ich gerade mit diesem wunderschönen Mädchen Intimitäten geteilt hatte. In diesem Moment war es mir egal, dass ich selbst nicht zum Höhepunkt gekommen war. Zum ersten Mal in meinem Sexleben empfand ich mehr Freude daran, meine Partnerin zu verwöhnen, als an meinem eigenen Vergnügen.

Ich legte mich hinter sie ins Bett und umarmte sie von hinten. Ich atmete den Duft ihres Halses und ihrer Haare ein und genoss ihre Nähe.

»Mara, was ist gerade geschehen?«, flüsterte ich ihr zu, während wir beide zum Fenster schauten und den Mond betrachteten.

»Ich weiß es nicht. Aber ich mochte es sehr.«

»Ich fand es auch wunderschön«, erwiderte ich, umarmte sie fester und küsste sie hinter dem Ohr.

Keiner von uns hatte ein schlechtes Gewissen. Wir sprachen auch darüber, wie sie es dem Bumble-Typen erklären würde, wenn er sie nach ihren Aktivitäten am Wochenende fragen würde. Sie wollte auf keinen Fall lügen.

»Es fühlt sich irgendwie falsch an, morgen auf ein Date zu gehen. Ich hätte nicht erwartet, dass wir heute im Bett landen. Vielleicht sollte ich das Date absagen?«

»Nein, tu das nicht«, antwortete ich, »geh hin und genieße die Wanderung. Wenn er dich danach fragt, was du gestern gemacht hast, dann sag ihm einfach die Wahrheit, wenn du Gefühle für ihn hast. Wenn nicht, dann sag, dass du mit einem Freund im Park warst und lass das, was danach passiert ist, weg.«

Mara stimmte zu.

Wir lagen eng umschlungen da und sprachen noch über Jule und was sie gerade in Wales mit Shinshu unternahm.

»Wahrscheinlich schläft Jule tief und neben ihr liegt Shinshu«, warf ich eine Vermutung in den Raum.

»Oder sie liegt jetzt auch schlaflos mit ihm im Bett und stellt sich die gleiche Frage über dich«, kommentiere Mara.

Es war schon spät. Nach unserem Gespräch versuchten wir einzuschlafen. Mara öffnete noch schnell die Fenster, um etwas kühlere Luft in das Zimmer zu lassen, da es heiß war. Ich wechselte meine Position und drehte mich zur Wand, wobei mein Fuß ihren Fuß berührte. Ich mochte es immer im Schlaf Körperkontakt zu haben.

Wir lagen beide noch wach da, ohne ein Wort zu sagen. Draußen liefen feiernde, alkoholisierte Männer vorbei und verursachten lallende Geräusche. Wir lachten. Kurze Zeit später döste ich ein und wurde vom heulenden Motor eines vorbeifahrenden Protzautos wieder geweckt.

Mara stand kurz auf und schloss die Fenster. Dann nahm sie ihr Handy in die Hand.

»Wie spät ist es?«, fragte ich sie mit einer erschöpften, müden Stimme.

»Halb vier.«

»Ich stelle den Wecker auf zehn Uhr, sonst werden wir um acht Uhr total müde sein«, fuhr sie fort. Ihr Treffen am nächsten Tag war um elf Uhr geplant.

»Einverstanden.«

»Wenn du willst, kannst du morgen weiterschlafen. Mach einfach die Tür zu, wenn du gehst«, schlug sie vor. Ich akzeptierte sofort ihren Vorschlag.

»Wollen wir eine Hörbuchgeschichte anhören?«, fragte sie mich in der Hoffnung, dass wir endlich einschlafen könnten.

»Gerne!«

Es erklang eine tiefe, männliche Erzählerstimme. Es funktionierte. Bereits nach den ersten Worten schlief ich ein.

Ich hatte einen Traum von Mara...

Wir hüpften Hand in Hand entlang des langen Petrovsky Boulevards, auf dem Weg zum Fluss Don. Immer wieder schauten wir uns an und lachten. Hinter Mara befand sich das Riesenrad, und auf meiner Seite war der Hirsch auf dem Berg zu sehen. Am Ende der Allee schaute ich wieder nach rechts, doch Mara war nicht mehr da. Panik überkam mich.

»Wo bist du?«, rief ich und suchte nach ihr.

Eine Passantin in einem schwarzen Gewand und einem Kopftuch kam mir entgegen.

»Wissen Sie, wo Mara ist?«, fragte ich ungeduldig.

Die Frau schaute mich nur an und antwortete nicht. Verzweifelt suchte ich weiter.

»Maraaaaaa?«

»Ich bin hier«, ertönte plötzlich Maras Stimme direkt hinter mir.

Ich wachte auf. Es dämmerte bereits draußen. Mara lag ganz nah hinter mir, ihren Körper in meine Richtung gewandt. Ihre Hand lag auf meiner Hüfte. Ich drehte mich zu ihr und spürte ihren sanften Atem in meinem Gesicht. Ich atmete leise, um den Duft ihrer Ausatmung einzuatmen. Ich hätte nie gedacht, dass man süchtig nach Kohlendioxid werden könnte. Sie schien zu dösen und nicht richtig zu schlafen. Schließlich drehte sie sich auf die andere Seite. Ich folgte ihr und umarmte sie vorsichtig von hinten.

»Mara, bist du noch wach?«

»Ja, ich konnte nur ganz kurz schlafen.«

Ich begann sanft, ihren Arm zu streicheln.

»Ist es okay, wenn ich dich streichle, oder möchtest du lieber schlafen?«

»Ich finde es schön. Es ist schon so lange her, dass ich diese Zärtlichkeit gespürt habe«, flüsterte sie.

Sie drückte ihren Po gegen meinen Unterleib. Ich drückte entgegen. Meine Hand glitt entlang ihres Arms zum Po, von dort aus in kreisenden Bewegungen zu ihrem weichen Bauch unter dem T-Shirt. Dann folgte ich erneut derselben Route in Richtung des Pos. Von einer Pobacke zur anderen spürte ich, dass ihr Höschen feucht war. Ich zog es auf einer Seite bis zur Hälfte ihres Oberschenkels herunter. Mara half mir bei der anderen Seite, indem sie ihren Unterkörper leicht anhob.

Ich tauchte spielerisch unter die Decke ein.

»Was machst du da?«, hörte ich Maras neugierige Stimme. Ich antwortete nichts.

»Hmm«, gab Mara von sich, als ich mein Gesicht von hinten in ihr Schambereich drückte.

Ihre Muschi war glattrasiert und duftete so gut. Zum allerersten Mal in meinem Sexleben empfand ich den Duft des Intimbereichs wie eine Droge. Mit kreisenden Bewegungen massierte ich ihren Schambereich mit meinem Gesicht. Ich fing an, ihre Schamlippen mit der Zunge von außen und innen zu streicheln. Sie drehte sich auf den Rücken. Ihre Muschi war sehr feucht. Ich steckte den Zeigefinger in sie und kraulte sie von innen, während ich ihre Klitoris und Schamlippen mit dem Mund immer wieder einsog und dann losließ. Ihr Stöhnen wurde lauter, aber dennoch leise genug, um die Nachbarn nicht zu wecken.

Ich verwandelte mein Einsaugen in ein sanftes Küssen ihrer Scheide sowie Innenoberschenkel und legte kurze Zeit später meinen Kopf leicht zwischen ihre Beine.

»Hat es dir gefallen?«

»Das war das erste Mal, dass ich durch Lecken gekommen bin«, antwortete Mara erleichtert.

»Hast du noch ein Kondom da?«

»Ich habe noch ganz viele da«, erwiderte sie und holte eines aus dem Nachtschrank. Sie reichte es mir. Ich öffnete die Verpackung und streifte das Kondom über meinen erigierten Penis. Mara lag schon breitbeinig auf dem Rücken mit angewinkelten Beinen. Mit etwas Mühe konnte ich meinen halbsteifen Penis in ihre Vagina einführen. Mit sanften Vor- und Zurück-Bewegungen wurde er allmählich härter. Mara legte ihre Beine auf meine Schultern. Ich spürte, wie die Lust in mir immer intensiver wurde, während ich tiefer und härter in sie eindrang. Mein Penis war jetzt sehr steif und konnte mühelos bis zum Anschlag in sie eindringen. Unsere verschwitzten Körper erzeugten klatschende Geräusche bei jedem Stoß. Ich wurde immer schneller. Meine Hände umklammerten noch fester ihre Oberschenkel. Ich schaute Mara tief in die Augen, während ich sie fickte. Und dann spritzte ich endlich ab.

Völlig verschwitzt ließ ich mich auf das Bett fallen und fühlte mich erschöpft wie nach einem intensiven Workout. Mara umschlang meinen Unterkörper mit ihren nackten, glatten Beinen wie eine Pythonschlange, als wäre ich ihre Beute. Ich drehte meinen Kopf nach rechts zu Mara und sah, dass sie mit geschlossenen Augen lächelte.

Kurze Zeit später ertönte ein schönes Vogelgezwitscher. Es war der Wecker, der uns sanft aus unserem Zustand der Ekstase, Leidenschaft und Zärtlichkeit in die Realität zurückholte.

»Wir müssen leider aufstehen«, flüsterte Mara mir tief in die Augen schauend. »Holst du Brötchen und ich mache währenddessen Kaffee?«

»Klingt gut«, antwortete ich, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und wälzte mich über Mara auf die andere Seite, um aus dem Bett zu kommen.

»Wo ist denn hier der nächste Bäcker?«, fragte ich Mara, die noch eingekuschelt im Bett lag.

»Geh in diese Richtung der Straße entlang, bieg dann nach rechts ab und an der nächsten Kreuzung nach links«, antwortete sie, während ich den nächsten Bäcker bereits bei Google Maps gefunden hatte.

»Welche Brötchen magst du?«

»Körnerbrötchen. Egal welche Sorte.«

Ich zog mir schnell die Jeans an und machte mich auf den Weg.

Es war kühl draußen. Ab und zu schaffte es die Sonne, sich durch die Wolken zu kämpfen und warf ihre wärmenden Strahlen auf meine Arme und mein Gesicht. Als ich beim Bäcker ankam, stellte ich fest, dass die meisten Brötchen bereits ausverkauft waren. Ich holte alle drei übrig gebliebenen Sorten, darunter zwei mit Körnern, damit Mara später eine Auswahl hatte.

Als ich zurück zur Wohnung kam und an der Tür klingelte, öffnete Mara lächelnd die Tür. Oben angekommen gab ich ihr einen Kuss. Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee erfüllte den Flur. Mara eilte ins Badezimmer, und ich folgte ihr, um meine Hände zu waschen. Sie stand vor dem Spiegel und trug Mascara auf, um sich für das bevorstehende Treffen mit dem Bumble-Typen zurechtzumachen. Ich beobachtete sie aufmerksam, während ich meine Hände wusch.

»Ich mag es nicht, wenn man mich beim Schminken beobachtet. Geh schonmal in die Küche«, reagierte sie etwas gereizt.

Ich folgte ihrer Anweisung, ging in die Küche und setzte mich am Tisch. Dieser war bereits gedeckt mit zwei vegetarischen Aufstrichen, einer Margarine, zwei Bechern, einem Teller und einem Messer, einer Kaffeekanne und einem bereits fertig zubereiteten Müsli, das mit einem Apfel dekoriert war, den Mara wahrscheinlich beim Containern ergattert hatte. Die letzten Tropfen des heißen Wassers sickerten noch durch den mit Kaffee gefüllten Filter in die Kanne. Ich schenkte den Kaffee in die beiden Becher auf dem Tisch ein, als Mara in die Küche kam. Sie setzte sich mir gegenüber und begann direkt, ein Brötchen zu schmieren.

»Ich nehme lieber ein Brötchen mit und esse jetzt Müsli, sonst verhungere ich noch während des Wanderns«, kommentierte sie ihr Vorgehen.

»Möchtest du vielleicht auch Müsli?«, fragte sie mich.

»Nein, danke. Ich probiere lieber diesen Avocado-Aufstrich«, erwiderte ich und holte mir ein weißes Brötchen aus der Tüte.

Kurze Stille.

»Ich finde es gut, was gestern passiert ist«, sagte Mara und schaute mich dabei an, während sie das fertig geschmierte Brötchen in eine Brotdose legte.

»Ich fand es auch sehr schön.«

»Wie interessant, du machst es auch«, sagte sie.

»Was meinst du?«

»Du kneifst auch die Augen zusammen und lächelst dabei, als würdest du mich aus der Ferne auf diese Weise umarmen wollen.«

»Oh, das war mir nicht bewusst. Aber du hast recht. Ich möchte dich tatsächlich jetzt umarmen«, sagte ich, ging zu Mara, setzte mich auf den Boden und umarmte ihren Unterleib, während ich meinen Kopf auf ihren Schoß legte.

Wir beide fühlten uns gut. Wir hatten kein schlechtes Gewissen und ich verspürte keine Eifersucht bezüglich des Bumble-Typen oder Shinshu. Es gab kein Verliebtsein und keinen Drang oder Ziel, das alte Leben hinzuschmeißen und ein neues mit Mara anzufangen.

Nach dem Frühstück verabschiedete ich mich von Mara mit einem Kuss.

»Ich hoffe, dass wir uns bald wiedersehen. Und berichte mir gerne, wie das Date mit dem Bumble-Typen verlief«

Wir umarmten uns ganz fest und ich atmete noch ein letztes Mal den anziehenden, körpereigenen Duft an ihrem Hals ein.

»Natürlich sehen wir uns wieder.«

Am Bahnhof angekommen, nahm ich den Zug nach Hannover um halb zwölf und stieg dann spontan in Löhne aus, weil die Ansage kam, dass am gegenüberliegenden Gleis der Zug nach Hildesheim fuhr. Meine Mutter meinte, sie könnte mich von Hildesheim abholen. Im Zug schrieb ich Notizen darüber auf, was ich heute Neues über Mara gelernt hatte. Mein Handy vibrierte. Ich bekam eine Nachricht von Kirsten, einer damaligen Bekannten von mir aus dem Philosophiekurs, die Politikwissenschaft studierte und die ich schon lange nicht gesehen hatte. Sie schlug mir vor, am Donnerstag nächster Woche am Hohnsensee in Hildesheim zu treffen. Ich hatte zwar an dem Tag Karate, aber ich meinte, ich könnte es auch mal ausnahmsweise weglassen.

Mama wartete bereits am Parkplatz in ihrem frisch gewaschenen, strahlend weißen VW Golf, den sie vor nicht allzu langer Zeit auf Pump gekauft hatte, weil ihr alter Peugeot ständig kaputt ging und die Reparaturkosten den Wert des Autos bei Weitem überstiegen.

»Hallo, Mama! Danke, dass du mich abholst!«, begrüßte ich sie, als ich in das Auto stieg.

»Privet Saschul, wie geht es dir?«, fragte sie mich und fuhr los.

»Gut, und wie geht es dir?«

»Ich hatte wieder Stress im Dienst, musste einspringen, weil viele krank geworden sind. Und ab morgen bin ich fünf Tage im Nachtdienst«, klagte meine Mutter über ihre Arbeit im Pflegeheim.

»Und was hast du in Lüneburg gemacht?«, fuhr sie neugierig fort.

»Ich habe eine gute Freundin besucht. Sie heißt Mara.«

Sie schaute mich im Rückspiegel an.

»Sasch, tue das Jule nicht an.«

»Keine Sorge. Mara und ich sind nur Freunde«, versuchte ich, meine sexuelle Beziehung zu Mara zu vertuschen.

»Fahre nicht mehr zu Mara. So jemanden wie Jule wirst du nirgendwo finden. Sie ist ein so tolles Mädchen und gehört zu unserer Familie.«

»Mama, Jule weiß bereits von Mara. Sie ist damit einverstanden, dass ich sie besuche. Wir haben darüber gesprochen.«

Mama gab sich mit meiner Antwort zufrieden, obwohl sie noch skeptisch war.

Zuhause angekommen, breitete sich der Geruch nach Essen aus, der mich daran erinnerte, dass ich schon wieder Hunger hatte. Schnell wusch ich mir die Hände und dann ging ich in die Küche, um mir das von Mama zubereitete Püree mit veganen Zivapcici auf den Teller zu packen. Meine Mutter schminkte sich am Spiegel.

»Wo fährst du hin?«, fragte ich sie.

»Zu Sascha«

Ich dachte, dass sie nicht mehr mit diesem Russen zusammen war, aber ich fragte nicht weiter nach, weil das ein typisches Verhalten meiner Mama war: Erst Schluss zu machen und dann am nächsten Tag sich wieder zu versöhnen. Stattdessen ging ich auf den mit warmer Sonne beleuchteten Balkon, setzte mich hin und biss in den Zivapcici rein. Die kleinen Insekten schwirrten um die von meiner Mutter gepflanzten Blumen herum. Es war Anfang Mai, und die Natur erwachte langsam aus ihrem Winterschlaf. In dem Moment fing ich an Mara zu vermissen. Ich hatte einen emotionalen Nachklang. Diesen Begriff hatte ich gelernt, als ich nach dem Essen etwas über die Hochsensibilität las, von der ich noch nicht so viel wusste. Gegen siebzehn Uhr fuhr meine Mutter nach Northeim zu Sascha weg.

»Saschul, ich komme morgen wieder und erzähle dir, wie es war. Und pass auf die Wohnung auf«, sagte sie zu mir, während ich sie aus dem Balkonfenster beobachtete, wie sie noch einmal alles überprüfte, ob alles aus war. Dann hörte ich noch, wie sie die Tür zumachte und daran hin und her zog, um nochmal sicherzustellen, dass sie verschlossen war. Ich verbrachte den Rest des Tages auf dem Balkon und verarbeitete das Erlebte mit einem langen Tagebucheintrag.

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